Wissenswertes: Informationen zu einzelnen Erkrankungen
Augenerkrankungen bei Kindern: Insbesondere bei Kindern ist die frühzeitige Erkennung von Augenerkrankungen
von immenser Bedeutung für die Entwicklung des weiteren Sehens. Daher sollten Kinder mit sichtbaren Trübungen im Auge, hängendem Oberlid,
Augenzittern, Schielen nach dem dritten Lebensmonat oder deutlicher Augenvergrößerung sofort untersucht werden.
Grüner Star (Glaukom): Der Grüne Star (Glaukom) wird durch eine Schädigung des Sehnervs hervorgerufen:
Wenn die Zirkulation des Kammerwassers, das im Auge produziert und wieder resorbiert wird, gestört ist, kommt es zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks.
Diese führt unbehandelt zu einer fortschreitenden Schädigung des Sehnervenkopfes. Der Patient bemerkt diese Veränderung meist erst im fortgeschrittenen Stadium.
Entstandene Nervenfaserschäden können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Daher empfehlen wir Augenärzte, den Augendruck im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung
ab dem vierzigsten Lebensjahr regelmäßig untersuchen zu lassen. Den Grünen Star kann man mit Medikamenten, einer Laserbehandlung oder Operation behandeln.
Zur Verlaufskontrolle werden Augendruckmessungen, Gesichtsfelduntersuchungen und die wiederholte Messungen des Sehnervenkopfes genutzt.
Grauer Star (Katarakt): Der Graue Star (Katarakt) ist eine Trübung der Linse, die meist im Alter jenseits des
sechzigsten Lebensjahres auftritt und zu unscharfem Sehen und verstärkter Blendempfindlichkeit führt. Der Graue Star kann bei zunehmenden
Beschwerden operativ behandelt werden.
Nachstar: Der so genannte Nachstar ist eine manchmal erst nach Jahren auftretende Trübung der Linsenkapsel.
Dieser kann das Sehvermögen beträchtlich einschränken. Mit Hilfe einer YAG-Laser-Kapsulotomie wird der zentrale Bereich der
Trübung beseitigt. Schon einen Tag nach dem Eingriff wird sich das Sehen in der Regel deutlich verbessern.
Netzhauterkrankungen: Netzhautuntersuchungen werden meist mit erweiterter Pupille durchgeführt.
Bei Patienten, die an Diabetes oder Bluthochdruck leiden, ist eine solche Untersuchung zur Vorsorge in regelmäßigen Abständen notwendig.
Bei einer Sehverschlechterung, die nicht auf einer Fehlsichtigkeit beruht, wird mit weiter Pupille insbesondere
die Makula genau untersucht, die den zentralen Bereich der Netzhaut und damit die Stelle des schärfsten Sehens umfasst.
Die häufigste Erkrankung in diesem Bereich ist der altersbedingte Makuladegeneration, die meist erst jenseits des
sechzigsten Lebensjahres auftritt. Man unterscheidet zwischen einer trockenen und einer feuchten Form.
Bei letzterer kann mit einem in den Glaskörperraum injizierten Medikament eine weitere Verschlechterung aufgehalten werden.
Wenn man plötzlich Blitze, deutliche schwarze Flocken oder eine Art Vorhang sieht,
ist eine sofortige Netzhautuntersuchung mit erweiterter Pupille notwendig. Blutungen in den Glaskörper oder eine
Netzhautablösung können die Ursache dafür sein.
Plötzlich auftretende Netzhautrisse oder -löcher mit drohender oder schon beginnender Netzhautablösung können frühzeitig mit
Laserstrahlen behandelt werden. Bei größeren Schädigungen ist meist eine Operation notwendig.
Kurzsichtigkeit (Myopie): Bei Kurzsichtigen liegt das scharfe Bild vor der Netzhaut. Durch eine Brille oder Kontaktlinse wird das Bild
auf die Netzhaut verlagert.
Weitsichtigkeit (Hyperopie): Bei Weitsichtigen liegt die scharfe Abbildung hinter der Netzhaut.
Mit einer entsprechenden Sammellinse (Brille, Kontaktlinse) lassen sich die Objekte scharf auf der Netzhaut abbilden.
Hornhautverkrümmung (Astigmatismus): Sie wird auch Stabsichtigkeit genannt und bezeichnet einen besonderen Brechungsfehler des Auges.
Hierbei werden die von einem betrachteten Objekt ausgehenden Lichtstrahlen nicht in einem Punkt auf der Netzhautebene gebündelt, sondern in einer
Brennlinie als Strich oder Stäbchen abgebildet. Mit Vorsetzen von zylindrischen Linsen (Brille, Kontaktlinse) lässt sich diese Unregelmäßigkeit beheben.
Alterssichtigkeit (Presbyopie): Mit zunehmendem Alter – in der Regel ab dem vierzigsten Lebensjahr – wird die Linse fester und weniger anpassungsfähig.
Dadurch fällt es schwerer, Schrift oder andere Dinge im Nahbereich scharf zu sehen. Durch so genannte Bifokal- oder Gleitsichtgläser oder Lesebrillen
lässt sich dies ausgleichen.